Kreislaufwirtschaft vs. Linearwirtschaft Definition und Beispiele

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Was bedeutet Kreislaufwirtschaft und wie kann dieses Modell einen schonenden Umgang mit Ressourcen bewirken? Diese Fragen möchten wir heute beantworten. Wenn wir genau hinsehen, finden wir sogar einen Beitrag durch eine Sharing und Verleih-Plattform, wie shareonimo.at. Der Begriff "Kreislaufwirtschaft" wird häufig als Alternative genannt. Aber Alternative wozu denn eigentlich? Hier kommt zuvor noch ein weiterer Begriff ins Spiel, den wir für die Erklärung benötigen werden, nämlich die sogenannte "Linearwirtschaft". Beginnen wir damit.

Was bedeutet Linearwirtschaft? 

Die bislang vorherrschende Form in der wir wirtschaften, ist jene der Linearwirtschaft. Hier werden Rohstoffe gefördert, aufbereitet und zu Produkten verarbeitet. Diese werden Verteilt und von uns konsumiert, genutzt und nach einer gewissen Zeit entsorgt. Das ist der gängige Prozess, wie er tagtäglich weltweit gelebt wird. Dabei entstehen jährlich in der EU etwa 2,5 Milliarden Tonnen Abfall. Diese teilen sich wie folgt auf folgende Bereiche auf:

- 0,8%   aus der Land- und Forstwirtschaft- 8,5%   aus privaten Haushalten- 10,3% durch Herstellung von Waren- 25,3% aus dem Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden- 36,4% aus dem Baugewerbe- 18,7% Sonstige

*Die Zahlen und prozentualen Angaben stammen aus einer Evaluierung des Europäischen Parlaments aus dem Jahre 2016 bezugnehmend auf den European Green Deal. Dieser fordert unter anderem den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft. 

Wir fassen grob zusammen - Linearwirtschaft bedeutet: Produktion - Konsum - Entsorgung.

Was ist Kreislaufwirtschaft? 

Kreislaufwirtschaft setzt - entgegen der Linearwirtschaft - am Punkt der Entsorgung von Produkten an. Wird ein Gegenstand produziert, konsumiert und genutzt, wird er anschließend nicht entsorgt, sondern einem erneuten Produktionsprozess zugeführt. Es wird also Produziert, konsumiert, entsorgt / recycelt und daraus erneut produziert. So entsteht ein Kreislauf in dem die Ressource mehrmals genutzt werden kann.

Das bedeutet in der Praxis, dass durch die Kreislaufwirtschaft nur ein Bruchteil an Abfällen im Vergleich zur Linearwirtschaft erzeugt wird. Klar, ist, dass Produkte nicht endlos wiederverwertet werden können, doch die Ressourcen werden über ihren Lebenszyklus hinweg wesentlich effizienter genutzt und die tatsächliche Menge an Restabfall fällt wesentlich geringer aus. Auch in der Art des Recyclings gibt es Unterschiede, die wir noch näher betrachten können. 

Stoffrecycling und Produktrecycling  

Sehen wir uns den Lebenszyklus einer herkömmlichen Bohrmaschine an. Metalle und Kunststoffe werden gefördert, erzeugt und zur Bohrmaschine verarbeitet. Sie wird verkauft und von ihren Besitzern meist nur einige wenige Stunden genutzt und dann entsorgt beziehungsweise durch ein neueres, “besseres” Modell ersetzt. In der reinen Linearwirtschaft ist die Ressource damit am Ende ihres Lebenszyklus angelangt. Nicht jedoch in der Kreislaufwirtschaft. 

Sobald die Bohrmaschine defekt ist ergeben sich folgende Möglichkeiten: 

-Reparatur und Wiederinstandsetzung-Recycling wesentlicher Komponenten wie Kabel, Motor, Gehäuse, etc.-Recycling der Materialien selbst (Kunststoff, Kupfer, Eisen, Silizium, etc)

Die ersten beiden Möglichkeiten fallen in die Kategorie Produktrecycling. Hier werden fertige Komponenten, die bereits produziert werden anderweitig verwertet. Recycelt man allerdings die reinen Rohstoffe und zerstört dabei die ursprüngliche Funktion der Ressource, dann spricht man von Stoffrecycling

Warum genau benötigen wir eine Kreislaufwirtschaft?

Global betrachtet steigt sowohl unser Wohlstand als auch die Bevölkerungszahl von Jahr zu Jahr exponentiell an. Behalten wir eine Linearwirtschaft, dann wird auch die Nachfrage nach Ressourcen exponentiell anwachsen - und da diese begrenzt sind, geht die Rechnung nicht mehr lange auf. Die Kreislaufwirtschaft ist in der Lage diese stark steigende Nachfrage entgegenzuwirken. Damit werden weltweit nicht nur weniger Produkte produziert, sondern es entstehen zeitgleich auch weniger CO2-Emissionen. 45% der CO2-Emissionen entstehen derzeit aus der Produktion von Materialien unseres täglichen Gebrauchs. 

Es ergibt also durchaus Sinn, Dinge nicht am laufenden Band zu kaufen und danach ungenutzt in der Abstellkammer verstauben zu lassen, bis sie entsorgt und ersetzt werden. So sehen wir das auch und ermöglichen daher das sharing von selten genutzten Ressourcen unter Nachbarn, um den Konsum zu reduzieren und den Nutzen eines einzelnen Gegenstandes zu maximieren, bevor er seinen nächsten Schritt im Laufe seines Lebenszyklus beschreiten darf. In diesem Sinne: 

#keepSharing

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