Wie alles anfing: Maries Idee, ihren Akkuschrauber zu vermieten
Marie, 32, lebt in Wien und hätte ihren Akkuschrauber beinahe verkauft. „Ich hab den wirklich so gut wie nie benutzt“, erzählt sie lachend. „Er stand einfach in der Abstellkammer und war eigentlich nur Staubfänger.“
Beim Überlegen, ob sie ihn auf einer Kleinanzeigen-Plattform einstellen sollte, kam ihr plötzlich ein anderer Gedanke:
| „Ich hab mich gefragt: Braucht man so ein Ding nicht manchmal nur für ein, zwei Tage? Vielleicht kann man ihn ja auch einfach verleihen.“
Als sie kurz darauf über Shareonimo.at gestolpert ist, war die Entscheidung schnell klar: ausprobieren.
| „Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass sich jemand meldet. Ich dachte, wer leiht sich schon einen Akkuschrauber von einer Fremden?“
Die erste Nachfrage kam schneller, als sie „Schraubenzieher“ sagen konnte - naja - also nach ca. einer Woche.
Vom ungenutzten Werkzeug zum kleinen Zusatzeinkommen
Mittlerweile hat Marie ihren Akkuschrauber zwölf Mal vermietet. Für 15 Euro pro Tag – „was fair ist, finde ich“ –, kam so über die Monate eine Summe von 225 Euro zusammen.
| „Ich habe das Geld dann einfach auf mein Haushaltskonto überwiesen – ein nettes Extra. Ich sag immer: Das ist mein kleines Werkzeugtaschengeld.“
Und das alles mit einem Gerät, das sie selbst kaum noch gebraucht hat.
Die Mieter: Studenten, Jungfamilien und alle, die mal kurz was schrauben müssen
Gefragt, wer denn so alles ihren Akkuschrauber ausleiht, muss Marie grinsen:
| „Da waren die unterschiedlichsten Leute dabei. Oft Studenten, die gar kein Werkzeug zuhause haben. Einer hat mal erzählt, er wollte nur ein IKEA-Regal zusammenschrauben – und es war ein Drama, weil er nichts Passendes hatte.“
Auch Familien mit Nachwuchs gehören zu Maries Kundschaft:
| „Einmal war ein junges Paar mit Zwillingen da. Die haben gerade das Kinderzimmer eingerichtet. Die waren superdankbar, dass sie nicht gleich 80 Euro für ein Gerät ausgeben mussten, das sie nur einmal brauchen.“
Zwölf Mal verliehen, null Mal Ärger – Maries Erfahrungen
Man könnte meinen, Vermieten bedeutet Stress oder Sorgen um kaputtes Werkzeug. Doch Marie winkt ab:
| „Nein, ehrlich, ich hatte überhaupt keine negativen Erfahrungen. Im Gegenteil. Ich finde es fast rührend, wie sich die Leute den Kopf zerbrechen, dass sie alles sauber und in Top-Zustand zurückgeben.“
Ob sie an ihrem Akkuschrauber besonders hängt?
| „Naja, es ist ein Akkuschrauber. Ich mag ihn, aber ich würde ihn jetzt nicht mit ins Bett nehmen. Deswegen ist das für mich total entspannt.“
Wäre eine Bewertungsfunktion verfügbar, wäre das Fazit eindeutig:
| „Ich hätte wirklich jedes Mal fünf Sterne vergeben, aber die Funktion fehlt euch ja noch“
Warum es sich für sie lohnt – und was sie anderen rät
Für Marie ist klar: Das Vermieten lohnt sich nicht nur finanziell.
| „Ich finde es schön, dass Dinge, die sonst herumliegen, anderen helfen. Und meistens kommt man mit netten Menschen ins Gespräch. Ich quatsche gern ein bisschen – was sie gerade so für Projekte haben, wie lange sie das brauchen. Das ist immer ganz sympathisch.“
Ihr Tipp für alle, die überlegen, selbst ein Inserat zu erstellen:
| „Einfach mal ausprobieren. Es kostet ja nichts, und der Aufwand ist wirklich minimal. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute in meiner näheren Nachbarschaft einen Akkuschrauber brauchen – aber anscheinend ist es so!“
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